Geehrte Leser!
Diese Ausgabe steht ganz im Zeichen der russischen Musikkultur und deren Entwicklung. Zwei Artikel führen in die geschichtlichen Entwicklungen der russischen Musik ein. Ein Beitrag über die russischen Klaviersonaten, ergänzt durch Kurzanalysen verschiedener Sonaten fällt unter diese Kategorie, als auch der Artikel über die Geschichte des Petersburger Konservatoriums. Einzelne Komponisten werden natürlich auch vorgestellt. In dieser Ausgabe werden R. Schtschedrin, I. Strawinskij und A. Glasunow jeweils getrennt behandelt.
Ein roter Faden, der sich durch alle Artikeln zieht, drückt sich in zwei Aspekten aus: Der stark empfundene nationale Charakter, als auch das starke Traditionsbewusstsein vieler russischer Komponisten. Das erstaunliche ist, dass diese starke Verwurzelung in einer eigenständigen Musikkultur sich bis in unsere Zeit fortsetzt, was besonders einleuchtend in dem Artikel über Rodion Schtschedrin geschildert wird. In diesem Zusammenhang ist es mir eine Freude, eine große Besonderheit anzukündigen: Nicht nur deutschsprachige Autoren haben Artikel verfasst, sondern auch zwei Moskauer Musik-Studentinnen, die jeweils sehr interessante Beiträge gestaltet haben. Das Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit können Sie in diesem Heft einsehen.
Die Andersartigkeit musikgeschichtlicher, kultureller und künstlerischer Betrachtungsweisen übt ein hohes Maß an Faszination aus. Daher hoffe, ich dass solche eine Art des Austausches noch öfter im Rahmen von Contrapunkt stattfinden wird. Einen besonderen Dank verdient Ekaterina Sell, die die Artikel sehr feinfühlig und mit viel Liebe zum Detail ins Deutsche übersetzt hat. Der abschließende Beitrag widmet sich einem ganz anderem Thema, nämlich den gängigen Klischees über Orchestermusiker. Wer kennt schließlich nicht die berühmten Bratscherwitze? Elena Dynkevich hat sich dieser Fragestellung in ihrer Diplomarbeit gewidmet. Für Contrapunkt hat sie die Ergebnisse zusammengefasst, die sie aus einer eigens für die Diplomarbeit initiierten Studie gewonnen hat.
Viel Spaß beim Lesen dieses vielseitigen Heftes wünscht Ihnen im Namen der Redaktion,
Alexander Fischerauer
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