Die in der letzten Ausgabe behandelte russische Musikkultur war eine sehr fruchtbare Thematik, so dass diese in diesem Heft eine Fortführung nahelegte. Der Bei-trag Macht versus Kultur des Dirigenten und Komponisten Sergey Neller verdeutlicht die aktuelle Problematik der Kultur im heutigen Russland.

Ein weiterer, bereits angekündigter Artikel erläutert Aspekte des Epochenübergangs zwischen Romantik und Moderne, besonders im Hinblick auf den Komponisten Alexander K. Glasunow. Contrapunkt hat einen neuen Partner: Die Mahler Philharmoniker, ein neu gegründeter Wiener Verein widmet sich der Aufführungspraxis der Spätromantik, besonders dem Komponisten Gustav Mahler. Neben einem Artikel führt auch ein Radiobeitrag von Ludwig Klossek in die theoretischen und praktischen Hintergründe des Vereins ein.

Zum ersten mal wird in Contrapunkt ein zeitgenössischer Komponist vorgestellt: Ian Wilson und sein Streichquartett in fretta, in vento ist das Thema des von Constantin Stimmers verfassten Artikels. Wilsons Weg in der zeitgenössischen Musik verdient eine besondere Würdigung, da sich seine Musik von vielen gängigen Mustern, aber auch Vorurteilen abhebt. Die Besonderheiten seines Schaffens werden beispielhaft an diesem Quartett erläutert. Informationen aus erster Hand wurden verwendet, da der Autor im Rahmen einer Analysearbeit ein Interview mit dem Komponisten arrangieren konnte.

Um die Musik aber auch hörbar erfahren zu können, wurde eine Aufnahme des Quartettes produziert. Das Mucha-Quartett spielte dieses Stück mit großem Engagement ein, neben Werken von Dmitri Schostakowitsch und Maurice Ravel. In einem Interview sprechen die Musiker über ihr Repertoire, Eigenheiten verschiedener europäischer Musiktraditionen und ihre Zusammenarbeit als Quartett.

Psychologische Aspekte zum Phänomen Streichquartett stellt Elena Dinkevych vor, die neben einer Analyse veröffentlichter Studien zu diesem Thema auch einige interessante Ratschläge für Quartettmusiker anbietet.

Aufgrund einiger organisatorischer Probleme hat sich die Herausgabe dieser Ausgabe verzögert. Insgesamt wird das Erscheinungsdatum ab der nächsten Ausgabe um 1 Monat nach hinten verschoben. Somit fallen die Vorbereitungszeiten für die Zeitschrift nun fast immer in die Semesterferien der studentischen Autoren; eine freiere Arbeitseinteilung ist die Folge. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2013.

Viel Spaß beim Lesen dieser bunt gemischten Ausgabe wünscht Ihnen im Namen der Redaktion

Alexander Fischerauer