Im Wagner Jahr konnten wir nicht umhin, eine Ausgabe dem Jubilar zu widmen. Bei so Vielem, was an anderer Stelle publiziert wurde, von Neuerscheinung bis zu Neuauflagen, CD-Einspielungen usw. soll der Akzent in dieser Ausgabe nicht nur auf der Beleuchtung bestimmter Themenaspekte um Wagners Werk und Leben liegen, sondern Richard Wagner selbst zur Sprache kommen. Bei so viel was über den Komponisten gesagt und geschrieben wird, kann es nur rechtens sein, dass er selbst auch einmal zu Wort kommen darf. Dies wird durch die Schrift Das Bühnenweihfestspiel in Bayreuth 1882 realisiert, ein Be­richt Wagners über die Uraufführung des Parsifal. Nicht nur für Bayreuth-Kenner dürfte dies ein interessantes Zeitdokument darstellen.

Die Bedeutung des Mythos in Wagners Werk und die Anforderungen an eine angemessene Regie, verglichen besonders am Jahrhundertring Chéreaus, bilden den Auftakt für die Behandlung des Themenschwerpunkts. Ein weiterer Artikel erläutert ausführlich die künstlerischen und biographischen Verbindungen zwischen Richard Wagner und Carl Maria von Weber.

Eine kritische Abwägung der idealen medialen Wiedergabe wagnerischer Kunst in unserer Zeit rundet den Wagner- Schwerpunkt schließlich ab.

Der Leitartikel bildet ein ganz anderes thematisches Spek­trum ab: In einer äußerst scharfsinnigen und intelligenten Analyse beschreibt Volkmar Klien das Wesen der Neuen Musik, und geht dabei besonders auf ihre Funktionsweise in Staat und Gesellschaft ein. Diese brisanten und hochinteressanten Überlegungen werden in Contrapunkt in baldiger Zukunft weiter diskutiert werden. An dieser Stelle möchte ich dem Autor für die freundliche Kooperation mit Contrapunkt bezüglich des Artikels herzlich danken.

Das einmal aufgedeckte Interesse an russischer Musik sollte sich auch diesmal fortsetzen: Eine Werkeinführung zu Rimskij-Korsakows Märchenoper Snegurocka weist neben den grundsätzlichen Informationen zu Handlungsmotiven und -personen auch auf musikalische Eigenheiten sowie kompositorische Merkmale des berühmten russischen Komponisten hin.

Somit wünsche ich allen Lesern einen erholsamen und musikalisch reichhaltigen Sommer.

Die Redaktion

Alexander Fischerauer